Wieder unter Druck: Braunschweig mit Remis gegen Düsseldorf
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig ist trotz zweimaliger Führung nicht zu seinem neunten Saisonsieg gekommen: Für das Team von Trainer Daniel Scherning reichte es am Sonnabend gegen Fortuna Düsseldorf "nur" zu einem 2:2 (1:0).
Es war im 750. Spiel ihrer Zweitliga-Geschichte eine weitere starke Leistung der "Löwen" gegen einen der vielen Clubs, die sich noch Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg ausrechnen. Dass die Niedersachsen zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen blieben, ist durchaus beachtlich.
"Wenn ich unsere Auftritte sehe, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir es in den nächsten zwei Spielen aus eigener Kraft schaffen." Eintracht-Trainer Daniel Scherning
Das Problem: Durch den überraschenden 5:0-Erfolg von Preußen Münster beim 1. FC Magdeburg am Freitagabend war die Eintracht in der Tabelle wieder unter Druck geraten. Immerhin: Der Punkt gegen Düsseldorf bedeutet nun drei Zähler und die bessere Tordifferenz Vorsprung. Aber auch wenn Verfolger SSV Ulm gegen Hannover 96 mit 1:2 verlor, kann die Eintracht immer noch direkt absteigen.
Scherning: "Der Punkt hier ist zu wenig für uns"
"Für uns ist der Punkt hier zu wenig, wir haben hier zwei Zähler verschenkt", sagte BTSV-Coach Schwerning dem NDR, der trotzdem Zuversicht ausstrahlte. "Wenn ich unsere Auftritte sehe, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir es in den nächsten zwei Spielen aus eigener Kraft schaffen."
Braunschweigs Sven Köhler hatte ein Plus an guten Möglichkeiten bei seinem Team gesehen und ärgerte sich: "Wir hatten mehrmals die Chance, den Deckel draufzumachen. Wir sind zweimal bitter bestraft worden. Und dementsprechend gehen wir mit gemischten Gefühlen aus dem Spiel. Aber wir haben alles in eigener Hand."
Tempelmann verpasst frühe Führung, Jaeckel trifft
Lino Tempelmann hätte die Hausherren nach seiner abgesessenen Gelbsperre schon früh in Führung schießen können: Nach scharfer Hereingabe von Rayan Philippe traf die Schalke-Leihgabe am Fünfmeterraum aber den Ball nicht richtig (4.). Die "Löwen", bei denen auch Paul Jaeckel und Leon Bell Bell (beide ebenfalls nach Sperre) und Kapitän Ermin Bicakcic wieder von Beginn an auf dem Platz standen, präsentierten sich einmal mehr gegen einen Top-Club furchtlos.
Die Düsseldorfer wandelten auf dem schmalen Grat zwischen kontrollierter Defensive und gefährlicher Passivität. Die Führung für die Eintracht war auf jeden Fall verdient: Nach einem Freistoß von Sven Köhler kam Jaeckel zum Kopfball - der Ball sprang von der Schulter seines Gegenspielers Tim Oberdorf zum 1:0 ins Netz (22.).
Düsseldorf erhöht den Druck und gleicht aus
Die Düsseldorfer mussten nun kommen - und sie kamen. Die beste Chance hatte zunächst Matthias Zimmermann, der am langen Pfosten frei zum Abschluss kam. Der aufgerückte Rechtsverteidiger scheiterte aber an Ron-Thorben Hoffmann (35.). Chancenlos wäre der Keeper gegen Isak Johannesson gewesen, der Distanzschuss strich aber knapp am Tor vorbei (45.+1).
Die Pause unterbrach die Druckphase dann nur kurz: Unmittelbar danach traf Nicolas Gavory wuchtig zum 1:1 (47.).
Wildes Hin und Her in Hälfte zwei
Doch die Braunschweiger schlugen schnell zurück, Philippe stellte den alten Abstand wieder her (2:1/52.). Und der Franzose hätte sogar noch das dritte Tor nachlegen können. Er scheiterte aber gleich zweimal (58./68.) an Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier.
Und statt 3:1 stand es kurz darauf 2:2. Nach einem langen Ball und geschickter Ablage kam Zimmermann zu seiner zweiten Chance und traf per Heber über Hoffmann hinweg (72.).
Die "Löwen" wollten den Dreier, Scherning schickte auch noch mal frisches Offensivpersonal auf den Rasen. Und es hätte auch noch klappen können mit dem Sieg: Doch Philippe scheiterte genauso an Kastenmeier (85.) wie Joker Levente Szabo (90.). So blieb es beim insgesamt leistungsgerechten Remis.
